Seifen
Eigenschaften kalt- und warmgesiedeter Seifen
Es gibt im wesentlichen zwei verschiedene Herstellungsverfahren für Seifen, die in verschiedenen Eigenschaften münden.
Die Verseifung, diese chemische Reaktion zur Herstellung von Seife, kann entweder im Heiß- bzw. Warm- oder im Kaltverfahren durchgeführt werden. Der Unterschied zwischen heißer und kalter Verseifung besteht darin, dass bei der heißen Verseifung die pflanzlichen Öle erhitzt werden. Dies beschleunigt den Prozess. Heißgesiedete Seifen sind damit generell günstiger.
Vom kosmetischen Standpunkt glauben wir, dass kaltgesiedete Seifen die Nase vorne haben: da die Kaltverseifung die verwendeten Öle nicht erhitzt und damit bestmöglich schont. So bleiben alle Eigenschaften von Pflanzenölen, Butter, ätherischen Ölen und anderen natürlichen Wirkstoffen erhalten.
In höherwertigen, warmgesiedeten Seifen werden ätherische Öle und pflegende Pflanzenöle nach Abschluss des Verseifungsprozesses hinzugefügt. Damit behalten die zum Schluss hinzugefügten Komponenten ihrer Wirkweise.
Die Überfettung einer Seife ist das überschüssige Öl, das in der Seife verbleibt, wenn die Verseifungsreaktion abgeschlossen und die Seifenherstellung beendet ist. Diese Technik wird gezielt eingesetzt, um pflanzliche Öle oder tierische Fette, wie bei der Ziegenmilchseife, zur Pflege der Haut gerade nicht in Seife umzuwandeln.
Bei warmgesiedeten Seifen werden auch Pflegeöle nach Abschluss des Verseifungsprozesses der Seife hinzugefügt, die dann eine pflegende Funktion übernehmen.
Warmgesiedete Seifen erscheinen uns sparsamer als kaltgesiedete Seifen. Ein Seifenstück aus dem Warmsiedeverfahren gleichen Gewichts hält in etwa doppelt so lang wie ein Seifenstück, das kaltgesiedet wurde.
Es gibt viele Faktoren, die die Härte einer Seife beeinflussen können, einschließlich der spezifischen Öle und Zutaten, die verwendet werden. Doch sind kaltgesiedete Seifen generell weicher als warmgesiedete.
Betreffend unserer Seifenhalter haben Aleppo Seifen, Ölivenölseifen und Eselseifen eine sehr hohe Härte. Hier bitten wir unsere Anleitung zum Anbringen des Seifenplättchens zu beachten.
Beim Reisen mit der Seife wird die Seife einer erhöhten "Belastung" ausgesetzt. Wenn z.B. im Hotel keine Seifenschale vorhanden ist, wird sie nicht vollständig abtrocknen. In einer ordinären Seifendose, im Gegensatz zur Traveler mit schwebender Halterung, reibt sie sich durch die Reisebewegung in der Dose ab.
Es kann überlegenswert sein, für die Reise eine härtere, warmgesiedete Seife zu wählen.
Ein anderer Aspekt ist die Luftfeuchtigkeit des bereisten Landes. Wir haben festgestellt, dass kaltgesiedete Seifen in Ländern mit hoher Luftfeuchtigkeit anfangen zu "schwitzen", d.h. das Öl aus der Überfettung begann aus der Seife auszutreten. Dies ist bei warmgesiedeten Seifen nicht der Fall.
Kaltgesiedete oder kaltgerührte Seifen müssen gegossen werden. Im häuslichen Bereich verwendet man Holz-Kastenformen oder Kastenformen aus Silikon. Im betrieblichen Bereich werden oft schubladengroße Formen verwendet, in die noch flüssige Seife gegossen wird. Nach dem Aushärten wird die Seife geschnitten, wodurch sich generell quaderförmige Seifenstücke ergeben. Alternativ werden auch Silikonformen mit Motiven verwendet. Das Motivloch wird aufgefüllt und nach Aushärtung die Seife herausgenommen. Ein Charakteristikum der kaltgerührten Seife ist, dass man mindestens immer eine flache Seite findet.
Heißgesiedete bzw. warmgesiedete Seifen können eine bestimmte Form annehmen, wie unsere Wolkenseife. Sie benötigt keine flache Seite. Dazu werden Stränge hergestellt, die im waren Zustand geschnitten und mittels einer Form die Kontur annimmt. Alternativ werden die geschnittenen Stück gestempelt.
Warmgesiedete Seifen
Bei heißgesiedeten Seifen werden die Öle und die Lauge erhitzt, zumeist auf um die 120 °C. Der Verseifungsprozess wird damit beschleunigt, ein Grund, warum sie oft günstiger im Preis sind. Durch die Erhitzung können aber die positiven Eigenschaften der Öle beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund fügen manche Hersteller nach dem Verseifungsprozess nochmals ätherische Öle hinzu. Heißgesiedete Seifen sind oft härter in ihrer Konsistenz und haben eine höhere Haltbarkeit.
Kaltgesiedete Seifen
Die eher handwerkliche Kaltverseifung geschieht bei Umgebungstemperatur bzw. bei Reaktionstemperatur zwischen Lauge und Öl. Die Eigenschaften der Inhaltsstoffe wie Pflanzenöle, natürliche Zutaten wie Honig, Pflanzenmilch oder ätherische Öle bleiben leichter erhalten, wodurch sie kosmetisch gesehen aus unserer Sicht die Nase vorn gegenüber heißgesiedeten haben. Von der Konsistenz her sind kaltgesiedete Seifen tendenziell weicher und empfindlicher als heißgesiedete Seifen. Es empfiehlt sich unser Seifenhalter.